16.09.2011 Wien – Split
Die Crew ist schon vollzählig in der ACI Marina Split , da die meisten schon am Vormittag abgefahren sind. Wir ( Martin und ich ) werden bereits während der Fahrt durch konstante Telefonate darüber informiert. Der Vater von Fritz – „ alter Fritzl “ und sein Bruder sind mit ihrem Motorboot ebenfalls in der Marina – bravo, das wird noch was!
Nach monatelanger Planung ist der Tag der Anreise. Während der Fahrt werden die Informationen mittels Mobiltelefon ausgetauscht & so wissen wir, dass die Grenze herrlich zu passieren ist. Peter ist trotz Umweg durch Split, und Kontakt mit der örtlichen Polizei, pünktlich in der Marina. Martin & ich treffen um 22.00 ein, wobei jedoch die Stimmung gleich fantastisch ist. Fritz sen. ladet zum Umtrunk & Stimmung pur mit Stilo. Geschlafen wird auf einem Schiff, welches wir schon vorher reserviert hatten.
Wetter : Sonne 29* Barometer : 1016 Wasser : 24*
Crew
- Horst
- Fritz
- Gerald
- Peter
- Dieter
- Martin
- Wolfgang
- Gustav – Skipper
Economy Line Bavaria 49 „Hera“
- Länge : 15,4 m
- Breite : 4,45 m
- Tiefgang : 1,8 m
- Dieseltank : 320 l
- Wassertank : 650 l
- Motorleistung Diesel : 55 PS
17.09.2011 Split – Scedro
Unser Schiff in der ACI Marina ist bereits zum Einchecken vorbereitet. Die Pässe der Crew sind eindeklaniert & die offizielle Crewliste erstellt. Dieter & ich fahren einkaufen ( „ Lidl “ in der Nähe des Flughafens ) und wir räumen unsere „ Hera “ ein. Besonders erwähnenswert ist es, dass Wolfi mit dem Flieger kommt, – wir holen im am Flugplatz pünktlich ab, da er am Donnerstag früher als alle anderen wieder zurück muss – Hochzeit in Linz – na super! Wir trinken Champagner & sind uns jetzt schon sicher, dass dies eine besondere Woche wird. Ich berechne die Route für heute am Abend, bis alles „ klarschiff “ ist. Am Abend essen wir am Schiff und unser Cookie ist wie immer bestens vorbereitet – Haubenküche auf der „ Hera “, danke Dieter.
Um 17.00 laufen wir aus, da wir heute auf Wunsch der Crew einen Nachttörn mit dem Ziel Scedro ( kleine Insel unter Hvar ) geplant haben. Zu späterer Stunde „ prüfe “ ich noch den Achterstag & repariere ihn, die Ruder & repariere sie, da sie bis zu 5 cm Spiel hatten, Seile und auch vieles andere, Log kaputt, kann ich nicht reparieren :-))), Autopilot macht, was er will – um morgen keine Überraschungen zu erleben. Nach einer herrlichen Nacht erreichen wir Scedro, besonders die Peilung der Leuchtsignale, Leuchttürme etc. hat der Crew Spaß gemacht. In der Bucht ist zu meiner Überraschung keine Boje mehr frei und so müssen wir ankern. Der Boden ist schlickig & erst beim 3ten Versuch haltet der Anker, der von Gerald bestens koordiniert wird. Landfeste wird rasch ausgelegt und Fritz & Wolfi begeistern mit Einsatz im Wasser. Die Kopfleuchte von Wolfgang landet im Wasser und haltet wirklich „ wasserdicht “ und wir sind das einzige von unten beleuchtete Schiff in der Bucht. Die Nachtwache im 3 Stunden Intervall wir sofort aufgeteilt & eingehalten. Für Dienstag & Mittwoch ist Yugo bis 7 angekündigt, was mir ein wenig Sorgen bereitet – wir wollen nach Dubrovnik !
Wetter : Nacht 21* Barometer : 1017 Wasser : 24* 7m Tiefe 35 sm Tagesroute
18.09.2011 Scredo – Korcula
Wir fahren mit einem wunderbaren Ablegemanöver um 10.30 Uhr diese 49er aus der Bucht . Am Anfang unter Motor, jedoch dann sofort nach der Buchtausfahrt unter Segel, die natürlich auch verklemmt sind, da wir einen herrlichen Wind – 28kn, haben & mit diesem direkt nach Korcula segeln werden. Der Crew werden die Lifebelts & Schwimmwesten gezeigt, es wird gefrühstückt und es zeigt sich schon, dass Dieter nicht nur Koch ist, er liebt es auch zu kochen. Das Wetter zeigt nur Sonne, 29*, der Wind herrlich, die Segel sind voll besetzt – „ brutal “, wo ist da der Yugo ?. Am Ende der Insel Scedro segeln wir unter vollen Segel, singen Wiener Lieder, genießen den Tag, als plötzlich unser Dieter einen Fender über Bord wirft & ein „ MannüberBordManöver “ einfordert. So wird rasch & klar die Crew eingeteilt & das Schiff in die Halse
geführt, der Motor eingeschaltet, die Segel eingeholt und weil ein jeder richtig gearbeitet hat, konnte Gerald 3min. später mit einer perfekten Übung beim ersten Versuch den Fender aus dem Wasser bergen, was für eine sensationelle „ wödklasse “Crew, Respekt meine Herren – Zentimeterarbeit !
Da die Stimmung besonders hervorragend ist, entscheiden wir uns heute zum Sportsegeln. Höhepunkt ist am Wind, als ich Dieter & Wolfi an der Reling Wasserkante steuerbord ins Wasser lege, wobei jedoch die Idee des Filmes ein Höhepunkt war. Dieter übernimmt in der Einfahrt Kanal nach Korcula das Ruder & fährt in die ACI Marina ein. Der Preis wir uns mit 680 Kunar offeriert, das wird jetzt schon ganz lustig mit den ACI’s, aber ohnedies egal, da ich normalerweise Buchten, Bojen & Anker vorziehe. Am Abend erreicht uns die Schlechtwetterfront & ich befürchte für morgen Regen & Sturm ! Wir gehen in StariGrad Essen, herrlichste Vorspeisen, bis hin zu gerilltem Fisch & Steaks – alles perfekt, ein wunderbarer Abend, den ich aber dann abbreche, weil das Gewitter kommt und ich am Schiff sein möchte. Später wird noch gelernt, das der Steg auf das Schiff, die Passerella, überbewertet wird & Wolfi sich entscheidet, sie nicht zu verwenden – Sensationell : Das Geld wird gerettet, bleibt trocken, das ist eine „ SCHATZMEISTER “ !! Wir bleiben alle an Bord, genießen die Marina mit Blick auf die Altstadt & diskutieren die Beweglichkeit des Horstl, der seit heute die SPINNE genannt wird.
Wetter : 29* Barometer : 1014 Wasser : 23* 8m Tiefe 24,9 sm Tagesroute 34kn SO
19.09.2011 Korcula
Das Wetter ist wie erwartet schlecht & ich entscheide für uns, dass wir „ herinnen“ bleiben. Wir sind zwar um 6.00 Uhr aufgestanden, jedoch bläst der Yugo mit 45kn & es regnet. Wir gestalten uns einen schönen Tag, besichtigen die Stadt, verbringen Zeit am Schiff, räumen es nach Intervention von Horst, der Spinne zusammen, da es wirklich ein wenig „ wild “ ausschaut.
Wetter : 18* Barometer : 1002 Wasser : 23* 7m Tiefe Regen 45knS
20.09.2011 Korcula – Mljet
Wir stehen früh auf, ich, der Frühaufsteher, und bereiten uns auf unseren Tagestörn Dubrovnik vor. Auch muss ich die Törnplanung verändern, denn Wolfi muss am Donnerstag in Split am Flughafen sein & so entscheiden wir, dass Lastovo ausfällt & wir nach Dubrovnik direkt nach Hvar den langen Schlag segeln werden. Um 6.30 fahren wir aus der Marina, wobei das Wetter & Wellengang nicht auf Schönwetter schließen lassen es auf dem Weg nach Mljet wunderbar zur Sache geht. Überhaupt stelle ich fest, dass es sich um einen Frühaufstehertörn handelt, denn diese Crew ist um spätestens 7.30 Uhr hellwach und morgenaktiv, was ich jedoch völlig verwundert auch mitmache.
Da uns eine Schlechtwetterfront entgegenkommt, bereite ich Schiff & Mannschaft darauf vor – Lifewest, Schotten dicht, Niedergang zu, abdichten, befestigen des Sprayhoods mit Seilen und über Winsch besichern, alle Segel herein & Motor auf Gas & ab ins Gewitter, um dann auf „ vorwind “ zu drehen, damit mich das Gewitter „überholen“ kann ! Für einige zu rasch, denn Peter, Horst, Fritz und Wolfi bleiben unter Deck im Salon, als es so richtig los geht. 52kn Wind, Hagel, meterhohe Wellen, – ja, der Yugo hat in eine Bora & Gewitter gedreht – die Elaphiten zeigen sich von ihrer „wunderbarsten“ Seite. Abwettern am offenen Meer ist angesagt & meine restliche Crew ist ruhig, besonnen, vorbereitet, jedoch auch überrascht – ja Freunde, so kann es auch sein! Poseidon war mit uns, wir waren nach ca. 45min. bester Laune ( … unter Adrenalin ) und ich musste jedoch beschließen, dass wir das sichtbare Wetterfenster verwenden, um rasch in die Bucht Okuklje auf Mljet einzufahren, da diese perfekt windgeschützt ist und das nächste Gewitter bei Dubrovnik schon wartet, Blitze zucken und der Wind weiterhin auf einem 12er bleibt, – hatte ich auch noch nicht!
Wunderbar Martin, der die Zeit und Nerven hatte, mit seiner neuen Outdoorkamera Fotos zu machen – cooooooler Gummibärli ! Ja und so war es, dass wir Dubrovnik nicht erreichten & uns entschlossen haben, in Okuklje zu essen & einen herrlichen, lustigen, voller seemannsgarnigen & abenteuerlustigen Abend zu erleben. 16.30 Uhr : Log funktioniert noch immer nicht, trotzdem 100% in Okuklje, vielleicht deshalb, Augen & Gefühl sind oft der bessere Kapitän – ihr seid die beste Crew, welche durch die Adria törnt – danke, der Alte !
Wetter : Gewitter 15*, dann 26* Baro: 1012 Wasser : 23* 6m Tagesroute 40sm 52knNO
21.09.2011 Mljet / Okuklije – Hvar / Hvar
UNGLAUBLICH, tatsächlich stehe ich um 5.30 Uhr auf, was Dieter mit „ ein Käpt’n, ein Wort “ registriert & ich die Crew langsam aufwecke, da ich der „ erste “ bin. Um 6.20 Uhr verlassen wir Okuklje mit dem Ziel Hvar. Wir frühstücken auf dem offenen Meer & ich lege mich dann herrlich zum Schlafen, da ich ja nun 4 Neokapitäne an Bord habe, die das Ruder übernehmen. Ich schlafe 2 Stunden, während Gerald am Ruder sitzt und die Hera Richtung Korcula skippt. Auch der Autopilot funktioniert nun nicht mehr, was
jedoch nicht weiter stört, da ich ohnedies lieber das Ruder & das Schiff spüre. Wir erreichen gegen 15.00 Uhr Hvar, die Wetterwerte haben sich wieder verändert & sind stabil – leichte Bora. Wir hatten einen herrlichen Segeltag ( Korcula – Scedro Butterly ), fahren in die Stadt, wobei die gesamte Bucht voll von Yachten ist.
Wir fahren jedoch sehr weit hinein und sehen noch einen letzten Platz, knapp neben den Fischerbooten & der Hafenkapitän ( … den ich kenne & auch diesen Platz ) weist uns diesen Platz zu. Dieter übernimmt das Ruder & legt das Schiff vorbildlich an. Es hat 28,4* und das Wasser hat 24*. Während die Crew sich vergnügt, habe ich Zeit schwimmen zu gehen. Es ist Feierstimmung & wir genießen Wunderer Weine. Der Beschluss, heute in Hvar Stadt zu essen, wird rasch umgesetzt, die Planung für die „ fete blanche “ – Martins Idee in der Törnvorbereitung, hat begonnen. Einige besichtigen Hvar & anschließend treffen wir uns beim Sidro, nettes mir bekanntes Cafe an der Riva, und gehen dann gemeinsam essen. „ Mäxchen “ als Spiel nach dem Essen ist wieder ein Höhepunkt der Lachorgien & füllt wieder unsere Crewkasse und um Mitternacht geht es retour auf das Schiff, wo noch in der Bar „ CarpeDiem“kräftig gefeiert wird, – nun denn, auch SailingDoctors müssen feiern, während wir schon wissen, dass es leider der letzte Tag von Wolfgang ist, der uns morgen am Vormittag verlassen wird.
Wetter : 28.4* Barometer : 1018 Wasser : 24* 5m Tiefe 61,5 sm Tagesroute 17knNO
22.09.2011 Hvar / Hvar – Hvar / Starigrad
Nach einem herrlichen Vormittag, der sehr relaxt war, duschen, Frühstück und ähnliches, verließen wir um 11.00 Uhr Hvar in Richtung Starigrad, nachdem uns Wolfgang verlassen hatte & mit Champagner verabschiedet wurde. Sofort konnten wir die Segel setzen, zuerst sogar vor dem Wind – Butterfly – und kreuzten dann sehr weit in Richtung NW, wo wir im Fjord eine herrliche Bucht – Zaljev – gefunden hatten. Die Crew & ich legen uns herrlich zum Schlafen auf die Hera, wir genießen die Ruhe & die Sonne, baden und erholen uns vom gestrigen Abend. Nach ca. 3 Stunden müssen wir aufbrechen und fahren an die Hafenmauer zum Anlegen in Starigrad.
Wir besichtigen Starigrad, trinken Cafe, Gerald & ich bereiten den Griller vor, denn heute ist „ Cäptain’s Dinner “ angesagt. Es gibt Zwiebelsuppe, gegrillte Steaks, Krevettencocktail, Melonen auf Prozut, Früchte auf Weißweinchateau und vieles mehr – ein Vergnügen mit Dieter zu kochen, zielorientiert & klare Anweisungen, die am Ende selbst Lukullus stolz sein ließen. Es war mir eine Ehre, mit Dir in der Pantry (Küche) gekocht zu haben. Den Abend verbringen wir am Schiff und diskutieren, spielen – was für eine Herrencrew! Dann geht ins in die nächste „ Mäxchenrunde “ und wieder füllen wir die Crewkasse zum Stolze des neuen stv. Schatzmeisters –Gerald.
Wetter : 29* Barometer : 1024 Wasser : 23* 8m Tiefe 14,8sm Tagesroute 15knNW
23.09.2011 Starigrad – Split
Um 10.00 Uhr verlassen wir Starigrad, Dieter legt hervorragend ab und nehmen dann Kurs auf Split. Ein jeder Törn muss einmal Enden, auch wenn es nach dieser Woche so scheint, als ob es dieses Ende nicht geben dürfte. Gegen Mittag müssen wir in Milna tanken, da in Split die Tankstelle geschlossen ist. 14 Boote vor uns, – na bravo, das heißt, Nerven bewahren, baden, zählen und cool bleiben. Es kommt leichter Wind auf und wir kreuzen ein paar mal auf der Höhe vor Brac, um nach Split zu gelangen, bis die
Crew entscheidet – jetzt nicht mehr, da es doch sehr anstrengend ist, eine 49 Bavaria durch Manöver und Verlegung des Genua von Steuerbord nach Backbord und umgekehrt zu manövrieren und Weg zu gewinnen. Die Vorbereitung für das Einlaufen in die Heimatmarina der Hera laufen auf Hochtouren & ich bitte noch einmal zum Manöver, Schiff „schönmachen “, zusammenräumen, Crewkleidung – so wie es sich eben gehört, wenn man „ zu Hause “ ankommt..
Wir bringen das Schiff auf Hochglanz, kleiden uns neu ein und nehmen Kurs auf Split. Nur der Dokta holt sich noch ein Buch am Vorschiff, die Welle kommt und ab in den Niedergang, wo Horstl ihn jedoch vor weiterem Ungemach am „ Bobscherl “ packt und schützt. Fender setzen, einfahren in den Hafen, ein herrlich leerer Platz, wichtig in Split, da die Marina sehr eng ist – jedoch will meine Crew, dass ich den „ anderen “ Platz nehme und so vollführen wir noch ein „ S “ bei der Anfahrt zum Steg, denn ich lasse mir nicht vorhalten, dieses nicht zu können oder wollen & legen dann gekonnt an :-))). Wir trinken Champagner an Bord und lassen den Tag ausklingen bzw. wird das Schiff schon entladen, um Morgen flexibler zu sein. Am Abend gehen wir in Split herrlich essen und entdecken mitten in der Altstadt noch eine sehr chillige Cocktailbar.
Wetter : 28* Barometer : 1022 Wasser : 23* 5,4m Tiefe 24,5sm Tagesroute
24.09.2011 Split – Wien
Wir räumen das Schiff pünktlich und übergeben es um 09.00 Uhr, technischer Check durch Marina erfolgt sehr rasch & kompetent. Wir frühstücken in der Marina und dann geht es weiter nach Wien, jedoch nicht für alle, denn Martin & ich warten auf unsere Frauen, um noch eine Woche Törn zu haben. Wir wechseln das Schiff, räumen es ein, fahren einkaufen, deklanieren die neue Crew, fahren zum Flughafen, um Verena & Petra zu holen, die aus dem „ Ländle “ kommen, während die Herrencrew Split verlassen hat
und alle in Richtung Wien unterwegs sind. Die Damen sind gut angekommen, aber das ist eine andere Geschichte …….
In Demut bedankend, mit Euch ein Team gewesen zu sein, es war mir eine Ehre, mit Euch gesegelt zu sein – der ALTE !