Wien – Vodice
Nach monatelanger Planung & zwei Crewtreffen ist der Tag der Abreise. Wir fahren mit unserem Bus Jumpy Kombi, der wahrlich klein und eng war ( gepackt wurde im Hof des LMH in Wien 1020 ) gegen Mittag ( 13.20 Uhr ) aus Wien weg. Gerald konnte doch nicht mitfahren, da sein Urlaub aufgrund diverser Entscheidungen nicht möglich war – hoffentlich wird sein Hochzeitstörn ihn dafür entschädigen. Er war mit Claudia beim Abschied dabei, danke Dir dafür.
Wir fahren nach Kindberg und holen dort Peter ab, da wird das Packen dann schon zu einer Herausforderung und Fritz hat ein besonderes Naheverhältnis zum Seesack Dieters aufgebaut. Fritz und ich wechseln uns an der Grenze Slowenien / Kroatien beim Fahren ab. Wir treffen um 20.30 Uhr in Vodice ein, beziehen unsere Übernachtungszimmer in der Pension Mauthner und gehen dann in die Marina – Cafe Leut essen. Wir bleiben bis 01.00 Uhr und dann gehen wir in die „ Vila Mauthner “in unsere Zimmer, müde vom langen Tag.
Crew
- Horst
- Fritz
- Peter
- Martin
- Dieter
- Wolfgang
- Gustav – Skipper
Bavaria 50 C „Harmony“
- Länge : 15,45 m
- Breite : 4,8 m
- Tiefgang : 2 m
- Verdrängung: 14,5 t
- Kabinen: 3
- Kojen: 8+1
- WC: 3
- Segelfläche 128 m²
- Dieseltank : 360 l
- Wassertank : 600 l
- Motorleistung Diesel : 78 PS
31.08.2013 Vodice – Marina – Maslinica
Wir fahren nach Marina, wo in der Marina Agana unsere Harmony – unser Schiff – bereits zum Einchecken bereit steht. Um 13.00 erreichen wir Marina, wo der Bus am Parkplatz geparkt wird und wir beladen das Schiff, während Robert Beran – Stützpunktleiter Pitter Yachting – anhand der Pässe die Crew eindeklaniert & die offizielle Crewliste erstellt. Wolfgang & Fritz fahren einkaufen und wir räumen unsere „HARMONY “ ein. Besonders erwähnenswert ist es, dass die Crew sich selbst einteilt, ihre Jobs macht, ohne dass eine Einteilungsbesprechung notwendig ist – schon wirklich eine Besonderheit! Wir trinken Champagner & sind uns jetzt schon sicher, dass dies eine besondere Woche wird. Horst kleidet die Crew mit Jacken – Softshells und Kappen ein – die sichere Seite des Lebens !
Ich berechne die Route für heute und ändere die Wochenplanung, sodass wir „ klarschiff “ sind und nur der Wind unser Reiseleiter ist. Zum Abschied gibt es eine wahrliche Besonderheit – meine Crew hat eine dalmatinische Gruppe organisiert, die mich ( uns ) in der Marina verabschiedet und ein Konzert am Steg zum Besten gibt – so was hat die Welt noch nicht gesehen – danke Jungs, da waren Tränen dabei ! Um 16.40 Uhr zeihen wir dann sofort unter Segel nach Maslinica, haben herrlichen Wind ( 18kn WS ) und ziehen mit 8,5 kn dahin und verbringen dort einen herrlichen Abend an Bord, wobei Cookie in der Küche wieder mal zaubert ! Und : Unsere Beachflag ist der „ burner “ und sie weist uns immer den Weg zurück zu unserer Harmony.
Wetter : Sonne 28* Barometer : 1026 Wasser : 24* 6m Tiefe 12sm Segel 0 Motor
01.09.2013 Maslinica – Brac / Lučice
Wir fahren mit wunderbaren Wetter & Ablegemanöver um 12.30 Uhr diese 50er aus der Marina in Maslinica ( … nach einem Frühshoppen der Crew & dresdner Überzeugung zu verweilen ! ) und bereiten und auf den Weg nach Brac vor. Die Route soll uns schlussendlich in die herrliche Bucht Lučice bringen. Sofort unter Segel, um den Wind zu genießen. Der Crew werden die Lifebelts gezeigt, es wird gefrühstückt und es zeigt sich schon, dass dieser Tag ein besonderer wird. Das Wetter zeigt nur Sonne, 29*, der Wind allerdings ist mit 8kn nicht unbedingt „ brutal “. Auf der Höhe von Solta segeln wir unter vollen Segel – der Wind wurde doch noch mehr, jedoch ist es echt „ hollywood “ und wir leben den Genuss. Gegen 15.30 Uhr erreichen wir unser Ziel unter Segel und legen ein perfektes Anlegemänöver an die Boje – Zentimeterarbeit !
Der Preis wir uns mit 300 Kunar offeriert – naja, dafür Konoba in der Nähe ! Sofort gehen wir baden , genießen “ den Tag, essen wunderbare Krautrolladen von Ilona, Horsti’s Frau – danke Ilona, das war ein Geschenk! Baden, relaxen & einfach eine schöne Zeit haben runden diesen Tag ab. Später wird das Mäxchen aktiviert, wir fahren an Land in die Konoba und schuften am Erfolg im Würfelspiel. Der Dresscode durch Horstl wird festgelegt, da er als Supervisor dieses Recht wahrnimmt. Sensationell : ….. am Ende des Tages gibt es kein Bier mehr in der Konoba, wer immer das war, – ich weiß von nichts. Fritz holt alle mit dem Dhingi ab, – ah, – nein, nicht alle – denn er strandet aufgrund eines leeren Motors und ohne Paddel auf dem Meer und braucht dringend Hilfe – : – ))). Ich gehe noch einmal baden und bringe ihm diese. Na, wenn das nur gut geht. Wir bleiben dann alle an Bord, und vergnügen und bis spät in die Nacht am warmen Abendklima und der „ Horrorgeschichte “ von Fritz !
Wetter : 29* Barometer : 1028 Wasser : 23* 5m Tiefe 13 sm Segel 0 Motor
02.09.2013 Lučice – Brac / Milna
Der Vormittag ist geprägt vom Baden, einer herrlichen Eierspeise als Frühstück und einige gehen an Land, trinken in der Konoba Cafe und …. Um 12.00 Uhr verlassen wir die Bucht mit Kurs WS, um die Insel Hvar zu erreichen. Zuerst wenig Wind & herrliche Sonne, an der Spitze von Hvar in Richtung Palmicana jedoch wunderbarer Wind ( WS ) mit 16kn, den wir bei Kurs N mitnehmen und jedoch entscheiden, dass wir uns nach dem Wind richten und dadurch Milna auf Brac, – schon wieder Brac, erreichen werden und unsere HARMONY mit ca. 8 kn und vollen Segeln manövrieren, – es entwickelt sich ein „ ausrasten “ an Bord und innerhalb kurzer Zeit schlafen alle, – ok, ich nicht, ich bin ja Kapitän.
Unter Segel fahren wir durch den Kanal nach Milna an die Marina und legen dort an – 16.30. Wir nehmen Mooring auf, Dieter ist ein hervorragender Mooringgänger, da wir übernachten & der Wind auf Nord gedreht hat. Ein Rundgang durch die Stadt, Einkaufen, Begrüßungsbier in der Marina, savoir vivre an Bord & das Versorgen des Schiffes ( Strom, Wasser, Putzen etc. ) runden den Tag ab. Am Abend gehen wir in der Altstadt essen, und dann : Überraschung, um 23.30 schläft das Schiff – Harmony pur.
Wetter : 30* Barometer : 1025 Wasser : 23* 8m Tiefe 16,5 Segel 0 Motor
03.09.2013 Milna – Brac / Pučišća
Wir stehen am Vormittag etwas früher auf, einkaufen, duschen etc. , da heute ein gemütlicher Tag angesagt ist. Das Wetter ist herrlich, sonnig – 33*. Dieter bereitet ein Frühstück vor und hier darf ich vorgreifen, es wird „ wödklasse “, vor allem, da wir es auf dem Meer essen werden. Überhaupt stelle ich fest, dass es sich um einen echten Segeltörn handelt, denn die Crew will wieder nur segeln, also raus aus Milna unter Segel in Richtung Pučišća . Peter verabschiedet vom Bier und steigt auf Mineral mit Wein
( .. oder war es umgekehrt ) um – wir nennen es sofort – einen Häupl ! HEISS : die Crew duscht mit Kübeln voller Meerwasser, da es wenig Wind und viel Hitze gibt, aber
wir segeln bis Pučišća ! Nicht wissend, jedoch merke ich Unruhe in der Crew – ist es zu schön, zu langweilig, zu viel Holywood, zu viel – ich weiß nicht. Vielleicht täusche ich mich ja, – zu rasch, zu übervorsichtig, zu genau, zu oft ungeduldig – „ … schau ma mal “ ! War ich beim Hereinziehen der Genua zu rasch selbst am Seil, – es wird mir vorgeworfen – schau ma mal !
Also doch kurz den Motor, dass es rascher geht, aber es kommt dann doch noch Wind und wir ersegeln den Ort des brac’schen Marmors. Nun geht es aber rasch zu, dass Anlegen mit einer 50er ist am Ortskai nicht so einfach, – Tiefe, Mooring verknotet, Schrägstellung wegen der Boragefahr, – wir sind jedoch eine eingespielte Mannschaft und es funktioniert super. Endlich Wasser, baden, schwimmen – ja, durch die ganze Bucht schwimmen Wolfgang, Fritz und ich. Wir haben leichten NO Wind, leichte Böjen, das gefällt mir nicht – ich ziehe die Leinen nach, lege eine Spring Steuerbord und entscheide mich heute gegen das gute Bier und bleibe bei Orangensaft PIPI. Ein fantastischer Sonnenuntergang wird gemeinsam zum Erlebnis. Er belohnt uns für den Tag, unglaubliche Stimmung & ruhige, zufriedene Crew, – oder doch nicht?
Am Abend gehen wir essen, das Outfit von Horst klar definiert – wie immer perfekt. Zufrieden sitzen wir noch lange beieinander, nur kurz funkt es zwischen Martin & Dieter – aber „ das geht scho “ ! Die Crew kommt etwas später, aber ich bin ein wenig unruhig wegen der Böjen, die besonders in Pučišća heftig sein können und bin schon an Bord. Das Helfen über die Passarella wird mir nicht gut ausgelegt ( Misstrauen ? ) – verstehe ich nicht, aber das werden wir morgen besprechen. Die Nacht ist ein wenig unruhig, aber ok. Morgen geht’s nach Hvar/Vrboska – ACI Marina, welche sicherlich zu einer der schönsten der gesamten Adria gehört. Der Barometerstand steigt rascher als erwartet & der Wind dreht ab Mitternacht auf Norden – ich sichere noch einmal die Boje & belege die Seile in der Nacht doppelt (Bora ?).
Wetter : 33* Barometer : 1028 Wasser : 24* 5m Tiefe 20,5 sm Segel 1 Motorstunde
04.09.2013 Pucica – Brac / Povlja
UNGLAUBLICH, das Wetter hält – herrlicher Sonnenschein, Kaiserwetter – und ein klärendes Gespräch beim Frühstück, um die etwas „ komische “ Stimmung zu beenden. Ich gehe noch in die Kirche, kaufe für Verena ein kleines Geschenk ein und um 12.00 Uhr geht es hinaus. Der Wind ist gut ( NW 10kn ) und wir frühstücken an Bord auf dem offenen Meer. Das Barometer schießt auf 1033 und das Meer ist spiegelglatt.
So beschließen wir bei Makaskar umzukehren und in Povlja in die Bucht Luka einzulaufen –
eine herrliche, natürliche Bucht und Bojenankerung. Dieter übernimmt um 15.00 das Ruder und legt wunderbar an der Boje an – baden, Dhingi, Konoba Pipo, Bier, spazieren, – einfach alles wunderbar. Ich lege mich in die Hängematte und schlafe herrlich in der Sonne ein. Es hat 33,4* und das Wasser hat 24*. Es ist Feierstimmung & wir genießen. Der Beschluss, heute bei Pipo zu essen, wird rasch umgesetzt.
Wetter : 33.4* Barometer : 1033 Wasser : 24* 7m Tiefe 10 sm Segel 1 Motorstunde
05.09.2013 Povlja – Stomorska
Nach einem herrlichen Vormittag, der sehr relaxt war, duschen, Frühstück und ähnliches, verließen wir um 10.00 Uhr Povlja in Richtung Omis – ich war noch nie dort, weil „ privat lehnen wir dies ab “. Sofort konnten wir die Segel setzen, zuerst sogar vor dem Wind – Butterfly – und kreuzten dann sehr weit in Richtung NW. Die Crew genießt die Ruhe & die Sonne, wir frühstücke, schauen, ob wir in Supetar anelgen können – nein, es ist dort wirklich nicht schön. Nach ca. 2 Stunden müssen wir kreuzen, bekommen wunderbaren Wind am offenen Meer und nehmen Kurs Solta, da ansonsten die Schönheit des Segelns nicht ausgenützt wäre. Wir kreuzen im Becken von Split, üben die Manöver, als ob wir auf Regatta wären – und Martin findet Stomorska als Idee.
Die Einfahrt in die Bucht von Stomorska ist spannend, da ich noch nie da war – Dieter geht auf Ausguck und die Crew ist konzentriert. Wir legen am Dorfkai an – perfekt. Wir gehen einkaufen, baden am Strand und treffen uns in einer Konoba gleich am Kai der Stadt – herrlich. Den Abend verbringen wir in der Konoba Ohlala und lassen uns nach Auswahl durch Dieter Fischplatten & viele andere dalmatinische Spezialitäten schmecken. Zu später Stunde noch „ Wickel “ mit dem Skipper des Nachbarbootes – www. idriva.com, da dieser wegen einer Diskussion mit einem Motoryachtie die Kabel alle aus dem Stromkasten reißt ( vor meinem Schiff !!! ) und ins Wasser wirft. Klare Worte, nicht nur immer Freundlichkeiten, machten Sinn und dann war Ruhe am Kai und wir
konnten wunderbar schlafen.
Wetter : 31* Barometer : 1022 ( fällt ) Wasser : 23* 5m Tiefe 28,8 sm Segel 0 Motor
06.09.2013 Stomorska – Marina
Um 10.00 Uhr verlassen wir Stomorska, Peter möchte nach Rogac laufen, weil er kann dort bei der Tankstelle zusteigen. Was mach ich jetzt ? Sag’ ich nein, bin ich wieder der nicht Vetrauende, – (ausdeklanieren !), wenn ich danach auf das Meer fahre – sag’ ich ja, und die Kapetanija kontrolliert mich…. na, was soll’s, wird schon gut gehen. Wir legen ab und nehmen dann Kurs auf Rogac. Ein jeder Törn muss einmal Enden, auch wenn es nach dieser Woche so scheint, als ob es dieses Ende nicht geben dürfte. Wir sind rechtzeitig in Rogac, 4 Schiffe vor uns, denn hinter uns sind es in kurzer zeit 14 Schiffe. Wir tanken 15,2 Liter Diesel !!! ( haben 94% Segelzeit ) und fragen uns, wo ist Peter ? Knapp, aber doch kommt er rechtzeitig an ( … verlaufen, Durst, langer Weg ).
Gegen Mittag kommt Wind auf und wir kreuzen auf der Höhe vor Solta, um nach Marina zu gelangen, bis die Crew entscheidet – jetzt mehr, bis hinein in die Marina Agana nach Marina, da der Wind weltklasse ist und wir herrliches Segeln erleben dürfen. In „ Ausgeh’ Uniform “laufen wir in Marina ein ! Wir bringen das Schiff auf Hochglanz, Beachflag an den Steg ( Fritz als Beachflaginstruktor war herrlich ) und begrüßen Robert Beram mit Champagner nach einem wortlosen, perfekten Anlegemanöver. Wir „ leben “ an Bord und lassen den Tag ausklingen bzw. wird das Schiff schon entladen, um Morgen flexibler zu sein. Wir beschließen, dass wir Gerald in Murter empfangen, wenn er seinen Törn beginnt – einmal ein Achter, immer ein Achter ! Am Abend gehen wir in Marina essen und beenden den Törn an Bord – nur Martin ist nervös, morgen kommt seine Crew, seine Petra, – um mit der Sunshine II ( Bavaria 36C ) auszulaufen.
Wetter : 31* Barometer : 1021 Wasser : 23* 6m Tiefe 19sm Segel 1 Motorstunde
07.09.2013 Marina – Wien
Wir räumen das Schiff pünktlich und übergeben es um 07.00 Uhr, technischer Check durch Mario erfolgte schon gestern sehr rasch & kompetent. Wir fahren nach Murter, frühstücken in der Marina und dann kommt Gerald mit seiner Frau Claudia, Schwager und Schwiegereltern ( alles neu macht der August – 17.8. war seine Hochzeit und der 8ter dabei ), welche wir herzlich willkommen heißen und dann geht es weiter nach Hause. Um 11.00 Uhr verlassen wir Murter in Richtung Wien, Wolfgang ist schon nervös, will endlich seine Olivia in die Arme nehmen, Fritz und ich wechseln uns wieder als Fahrer ab und zu später Stund’ stehen wir in Lassee vor’m „ Fidi “ zur Eröffnung, aber das ist eine andere Geschichte …..
Ihr Freunde, so bezeichnet ihr seid, Euch dankend,
Tage des Gemeinsamen erlebt, Wind und Wasser geteilt.
Demütig getragen und froh, da gewesen zu sein,
Respekt als ein Teil des Lebens, der immer blieb.
Zeit bleibend, für Euch da zu sein und schützend,
Verantwortung und liebend zu sein, durch erfahrendes Dasein getroffen.
Nicht im Verlust des Vertrauen,
Bilder als respektierliches Dienen nur Freunden,
nicht verlustig, nur bereichernd, nicht meisternd, nur demütig,
weil wertschätzend und bewahrend als Freunde ein Band zu sein,
das Band des Lebens beschützend – niemals allein.
Es war mir eine Ehre, mit Euch gesegelt zu sein.Gustl